Die Motive der Täter …

„Schaut man sich die Motive der Täter an, zeigt sich, dass diese überwiegend in Richtung einer Rechtfertigung tendieren. So sind 45 % der Täter der Ansicht, dass es die betreffende Person verdient habe, gemobbt zu werden und 41 % führten ihre Cybermobbing-Attacken aufgrund von persönlichen Konflikten mit dem Betroffenen aus. Jeder vierte Täter führte zudem selbstjustiziarische Motive für sein Handeln an (‚weil mich diese Person auch gemobbt hat‘ bzw. ‚um andere, die gemobbt worden sind, zu rächen‘). Überaus bedenklich ist allerdings, dass 27 % der Täter Cybermobbing-Attacken nur zum Spaß durchführen und 12 % Cybermobbing gar als ‚cool‘ erachten. Auch die persönliche ‚Tagesform‘ bzw. eigene Befindlichkeiten haben durchaus Einfluss, so werden 18 % aus Langeweile und 15 % aufgrund schlechter Laune als ‚Cybermobber‘ aktiv.“
Bündnis gegen Cybermobbing (Hrsg.), Spannungsfeld zwischen Faszination und Gefahr. Cybermobbing bei Schülerinnen und Schülern (2020), S. 108f.